Die Digitalisierung verändert, wie wir einkaufen. Immer mehr Plattformen drängen in den Markt – auch bei Nahrungsmitteln. Doch was bedeutet das für Verbraucher und etablierte Händler?
Ein Unternehmen aus Fernost plant aktuell eine Expansion in Deutschland. Süßigkeiten, Snacks und Fleisch stehen bereits im Sortiment. Doch Verbraucherschützer zeigen sich skeptisch.
„Sie werden dort sicherlich nicht Ihren Wocheneinkauf machen können“, warnt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Kritik gibt es auch zu mangelhaften Kennzeichnungen der Produkte.
Wie steht es um Qualität und Sicherheit? Und kann die Strategie gegen Discounter wie Aldi bestehen? Diese Fragen wirft die Entwicklung auf.
Massive Süßigkeiten-Pakete und Fleischimporte dominieren das neue Sortiment. Über 500 Artikel stehen bereits online – vor allem Großgebinde für Gewerbekunden. Doch hinter den Kulissen laufen weitreichendere Pläne.
Fünf-Kilo-Tüten Gummibärchen, XXL-Nussmischungen und tiefgekühlte Fleischpakete prägen das Bild. Produkte dieser Art machen 70% des Sortiments aus. „Das zielt klar auf Wiederverkäufer und Gastronomen“, analysiert SWR3-Marktexpertin Ulrike Brandt.
Besonders auffällig: Die Rabattstaffelungen. Ab 10 gleichen Artikeln sinken die Preise um bis zu 30%. Für Verbraucherschützer ein Warnsignal: „Solche Mengen sind für Privathaushalte unrealistisch“, so Brandt.
Seit Mai 2024 baut das Unternehmen ein eigenes Food-Team auf. Insider sprechen von 40 neuen Mitarbeitern allein in Europa. Das Ziel: Bis 2025 sollen 30% der Lieferanten aus Deutschland kommen.
Aktuelle Verhandlungen mit bayerischen Fleischverarbeitern zeigen die Strategie. „Man will regionale Partner, aber zu eigenen Bedingungen“, verrät ein Branchenkenner. Die Lebensmittel Zeitung berichtet von Druck auf kleine Betriebe.
| Lieferanten-Herkunft | Anteil am Sortiment | Geplanter Ausbau |
|---|---|---|
| Deutschland | 12% | 30% bis 2025 |
| EU (ohne DE) | 43% | 50% bis 2025 |
| Drittländer | 45% | 20% bis 2025 |
Die Plattform wirbt mit regionalen Produkten – doch der Begriff ist weit gefasst. „Alles aus der EU gilt als lokal“, bestätigt eine Vertriebsmitarbeiterin. Kritiker sehen darin Verbrauchertäuschung.
Beispiel Fleisch: Ein in Polen geschlachteter Ochse, in Italien verarbeitet und von einem niederländischen Lieferanten geliefert, erhält das „Lokal“-Label. „Das hat mit Regionalität nichts zu tun“, empört sich ein bayerischer Metzger.
„Europäische Händler fürchten Produktkopien“, warnt die Lebensmittel Zeitung. Tatsächlich finden sich im Sortiment auffällige Ähnlichkeiten zu deutschen Markenartikeln – zu Bruchteilen der Preise.
Giftstoffe und Fälschungen – die dunkle Seite günstiger Importware. Verbraucherschützer sehen massive Probleme bei Qualität und Transparenz. Tests offenbaren: Jedes dritte Produkt enthält bedenkliche Substanzen.
78% der 2023 geprüften Produkte entsprachen nicht den EU-Vorgaben. Besonders kritisch: Pestizidrückstände in Tees und fehlende Allergenangaben. „Die Plattform agiert wie ein rechtsfreier Raum“, kritisiert Heike Silber von der Verbraucherzentrale BW.
2024 beschlagnahmten Behörden 12 Tonnen nachgeahmte Lebensmitteln. Darunter: Süßigkeiten mit identischem Design, aber doppelt so viel Zucker. ARD-Marktcheck fand Weichmacher in Aufbewahrungsdosen: „Ein Gesundheitsrisiko“, so das Fazit.
„Prüfen Sie Herkunft und Zertifikate“, rät Silber. Schritt-für-Schritt-Anleitung:
„Billig kann teuer werden – vor allem für die Gesundheit“, warnt ein aktueller Bericht.
Etablierte Supermärkte reagieren besorgt auf die Expansion eines neuen Players. Hinter den Kulissen laufen Krisensitzungen, wie die Lebensmittel Zeitung berichtet. Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH) warnt vor einem Systematischen Margendruck auf deutsche Hersteller.
Edeka-Chef Markus Mosa äußert sich deutlich: „Keine Kompromisse bei Produktsicherheit“. Internen Dokumenten zufolge stuft das Unternehmen die neue Konkurrenz als „hohes Risiko“ ein. Besorgniserkerregend: Die Plattform soll Lieferketten umgehen, um Kosten zu drücken.
Ein anonymen Discounter-Einkäufer enthüllt: „Jede dritte Eigenmarke könnte ein Duplikat sein.“ Tests zeigen, dass Nachahmer-Produkte oft minderwertige Inhaltsstoffe enthalten. Der BEVH spricht von „systematischer Umgehung“ europäischer Standards.
Nur 2,3% des Umsatzes entsteht online – selbst Metro scheiterte mit digitalen Konzepten. „Frische und Logistik sind die größten Hürden“, erklärt ein Logistikexperte. Das Unternehmen setzt auf Algorithmen, doch Verbraucher bevorzugen lokale Märkte.
Experten bezweifeln, dass Online-Plattformen klassische Supermärkte ersetzen können. Trotz aggressiver Preispolitik bleibt die Frischelogistik das größte Hindernis. „Ein Wocheneinkauf bleibt Utopie“, resümiert Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.
Nur 0,8% Marktanteil bis 2025 prognostizieren Analysten. 68% der Verbraucher lehnen Online-Käufe bei Lebensmitteln ab – aus Sorge um Qualität und Rückgabekosten. Versteckte Gebühren durch Retouren verschärfen das Problem.
Das EU-Parlament plant schärfere Regeln für Importprodukte. Für kritische Käufer gilt: Herkunft prüfen, Zertifikate verlangen. Der deutsche Einzelhandel atmet vorerst auf – doch die Diskussion ist eröffnet.
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