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So stark unterscheiden sich die Renten in Deutschland

Frauen erhalten im Schnitt 438€ weniger Rente pro Monat als Männer. Diese Kluft zeigt: Das System begünstigt einige deutlich mehr als andere.

Ost-West-Gefälle, Teilzeitjobs, Lücken in der Rentenversicherung – die Gründe sind komplex. Aktuelle Daten offenbaren: Die Realität liegt oft weit unter der offiziellen Standardrente.

Was steckt hinter diesen Unterschieden? Und wie könnte die geplante Reform bis 2027 die Lage verändern? Ein kritischer Blick auf die Fakten.

Einführung in die Renten in Deutschland

Warum erhalten manche im Alter deutlich mehr als andere? Die Antwort liegt im Detail der deutschen Rentenversicherung. Dieses System ist mehr als nur eine Altersvorsorge – es spiegelt Berufsbiografien und politische Weichenstellungen wider.

Was ist die gesetzliche Rentenversicherung?

Seit 1889 bildet die gesetzliche Rentenversicherung das Fundament der Alterssicherung. Aktuell zahlen Arbeitnehmer und Arbeitgeber je 9,3% des Bruttolohns ein. Die Beiträge sind jedoch gedeckelt: 2025 liegt die Grenze bei 8.050€ monatlich.

Brisant: 30% der Finanzierung stammen aus Steuermitteln. «Versicherungsfremde Leistungen belasten das System», kritisiert Ver.di. Gemeint sind etwa Anrechnungszeiten für Kindererziehung oder Arbeitslosigkeit.

Warum gibt es Unterschiede bei den Renten?

Das Umlageverfahren sorgt für Kluften. Wer wenig einzahlt, erhält später weniger. Ostdeutsche Renten liegen oft niedriger – eine Folge der Wiedervereinigung. Auch Teilzeitarbeit oder Lücken im Lebenslauf wirken sich aus.

Die geplante Reform bis 2027 soll mehr Gerechtigkeit schaffen. Doch Experten warnen: Ohne höhere gesetzliche Rentenversicherung-Beiträge oder Steuerzuschüsse droht das System zu kippen.

Die gesetzliche Rentenversicherung: Grundlagen

Generationenvertrag statt Sparbuch – so funktioniert die Altersvorsorge. Die gesetzliche Rentenversicherung basiert auf einem einfachen Prinzip: Aktive zahlen für Ruheständler. Doch dieses System gerät ins Wanken.

Wie funktioniert das Umlageverfahren?

Jeder Beitrag fließt direkt an heutige Leistungsempfänger. 2025 entspricht 1 Entgeltpunkt 50.493€ Jahresbrutto. Maximal sind 2 Punkte pro Jahr möglich – eine unsichtbare Obergrenze.

Brisant: 100€ heutige Einzahlungen finanzieren nur 83€ spätere Ansprüche. Grund ist das sinkende Rentenniveau. «Das ist eine stillschweigende Kürzung», moniert Ver.di.

Rolle der Beitragszahler und Rentner

2030 müssen 45 Aktive einen Ruheständler tragen. Zum Vergleich: 1990 lag das Verhältnis bei 2:1. Die Gewerkschaft fordert 53% statt 48% Rentenniveau:

«Sonst bricht der Generationenpakt»

.

Interessant: Schweden kombiniert Umlage mit Kapitaldeckung. Doch Studien zeigen: Die reine Finanzierung über Beiträge bleibt effizienter. Der Beitragssatz muss jedoch steigen – oder die Steuerzuschüsse.

Rentenberechnung: Wie wird die Höhe bestimmt?

Wie viel bleibt im Alter? Die Antwort liefert die Rentenformel. Sie verwandelt Lebensarbeitszeit in monatliche Zahlungen – doch die Berechnung ist für viele ein Rätsel.

Entgeltpunkte und ihre Bedeutung

Jeder Euro zählt: Entgeltpunkte spiegeln Ihr Bruttoeinkommen wider. Verdienen Sie genau den Durchschnitt, erhalten Sie 1 Punkt pro Jahr. Wer weniger hat, bekommt weniger Punkte.

Beispiel: Bei 45 Jahren Durchschnittsverdienst summiert sich das auf 45 Punkte. Das entspricht 1.835€ brutto im Monat (2025).

Aktueller Rentenwert und Rentenformel

Die magische Gleichung: Rentenformel = EP × Zugangsfaktor × 40,79€ (2025). Der Zugangsfaktor beträgt 1,0 bei Regelaltersrente. Frühstarter müssen Abschläge hinnehmen.

Schockfaktor: 3.100€ Monatsbrutto können nur 1.000€ Nettorente bedeuten. Grund sind Steuern und Sozialabgaben.

Rechengrößen Wert 2025
1 Entgeltpunkt 50.493€ Jahresbrutto
Maximalpunkte/Jahr 2
Ost/West-Rentenwert 35,52€ / 36,02€

«Die Formel benachteiligt Teilzeitkräfte und Eltern. Wir fordern 53% Rentenniveau.»

Ver.di

Rentenarten in Deutschland

Wer Anspruch auf welche Altersleistungen hat, entscheidet oft der Lebenslauf. Das System unterscheidet drei Hauptformen – mit teils gravierenden Unterschieden in Höhe und Voraussetzungen.

Altersrente: Regelaltersrente und vorzeitige Rente

Die Regelaltersrente startet mit 67 Jahren. Wer früher geht, muss Abschläge hinnehmen: Pro Monat 0,3% weniger. Ausnahme: Bei 45 Beitragsjahren entfallen die Kürzungen.

Interessant: Nur 23% erreichen die Regelaltersrente ohne Lücken. Die meisten benötigen Übergangsleistungen.

Erwerbsminderungsrente

17% aller Neurentner erhalten diese Leistung. Doch die Hürden sind hoch: Nur wer weniger als 3 Stunden täglich arbeiten kann, erfüllt die Voraussetzungen.

Skandalös: Jeder zweite Antrag wird abgelehnt. Ver.di kritisiert:

«Die Abschlagsfalle von 10,8% trifft chronisch Kranke besonders hart.»

Hinterbliebenenrente: Witwen- und Waisenrente

Witwen erhalten im Schnitt 762€ – Witwer nur 419€. Grund: Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit. Die Pflegeversicherung übernimmt hier oft Zusatzkosten.

Leistung Durchschnittshöhe
Witwenrente 762€
Waisenrente (bis 27) 204€

Brisant: Bei Ehen unter einem Jahr gibt es keine Ansprüche. Experten nennen dies die «Versorgungsehen-Lücke».

Renteneintrittsalter: Wann kann man in Rente gehen?

Die Uhr tickt: Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Ruhestand? Das Renteneintrittsalter entscheidet über Lebensqualität und finanzielle Sicherheit. Doch die Regeln sind komplex – und oft unfair.

Regelaltersgrenze und ihre Anpassung

Für den Jahrgang 1964 gilt erstmals die volle Regelaltersgrenze von 67 Jahren. Ein historischer Wendepunkt. Bis 2031 steigt diese Grenze schrittweise an.

Interessant: Die reale Austrittsquote liegt bei 64,1 Jahren. «Die Diskrepanz zeigt: Viele können nicht bis 67 durchhalten», erklärt Ver.di. Körperlich anstrengende Jobs machen früheren Ruhestand oft notwendig.

Frührente und Abschläge

Wer früher Rente gehen möchte, zahlt einen hohen Preis. Pro Monat vor der Regelaltersgrenze gibt es 0,3% weniger. Nach drei Jahren summiert sich das auf 10,8%.

Ein Rechenbeispiel: Bei 1.500€ monatlich bedeutet das 162€ weniger – jahre lang. Ver.di protestiert scharf: «Diese versteckte Kürzung trifft Geringverdiener am härtesten.»

Frührente Abschläge
1 Jahr früher 3,6% weniger
3 Jahre früher 10,8% weniger
5 Jahre früher 18% weniger

«Rente mit 67 ist Körperverletzung für Bauarbeiter und Pflegekräfte. Wir brauchen flexible Lösungen!»

Ver.di

Die Debatte um das Renteneintrittsalter bleibt hitzig. Während einige die Abschläge als notwendig erachten, fordern andere individuelle Regelungen. Klar ist: Die Entscheidung für den Ruhestand will gut überlegt sein.

Besondere Regelungen für langjährig Versicherte

Ein Privileg für wenige: Wer 45 Jahre durchgearbeitet hat, erhält besondere Vergünstigungen. Diese besonders langjährig Versicherten machen nur 7% aller Neurentner aus – doch das System behandelt sie bevorzugt.

Rente nach 45 Beitragsjahren

Die Regel ist einfach: Mindestens Jahre ununterbrochener Arbeit ermöglichen früheren Ruhestand. Konkret dürfen Betroffene mit 65 in Rente gehen – zwei Jahre vor der Regelaltersgrenze.

Doch der Schein trügt:

  • 87% der Begünstigten sind Männer
  • Die Durchschnittsrente liegt bei 1.574€
  • Selbst 45 Jahre schützen nicht vor Altersarmut

Ver.di kritisiert scharf:

«Das ist ein Relikt aus der Bergbauzeit. Care-Arbeit wird systematisch benachteiligt.»

Vorteile für Dauerarbeiter

Der größte Pluspunkt: keine Abschläge. Während Frührentner oft 10,8% weniger erhalten, bleibt die Summe hier ungekürzt. Zudem gibt es höhere Entgeltpunkte.

Vergleich 45 Jahre 35 Jahre
Renteneintritt 65 67
Durchschnittsrente 1.574€ 1.210€

Interessant: Der Übergang von Beruf zu Rente verläuft oft abrupt. Viele können trotzdem nicht bis 65 durchhalten. Körperliche Belastungen machen jahre lang Arbeit oft unmöglich.

Renten in Ost- und Westdeutschland: Unterschiede

Drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung zeigen Rentendaten überraschende Trends. Während sich die Zahlen angleichen, bleiben strukturelle Unterschiede bestehen. Besonders auffällig: Frauen im Osten erhalten oft mehr als im Westen.

Historische Hintergründe

Die Rentensysteme entwickelten sich 40 Jahre lang getrennt. In der DDR garantierte der Staat eine Standardrente von etwa 60% des letzten Lohns. Im Westen hingegen bestimmten individuelle Beiträge die Höhe.

Nach 1990 wurden Ost-Ansprüche umgerechnet. Doch viele Faktoren wurden nicht berücksichtigt:

  • Arbeitslosigkeit nach der Wende
  • Nicht anerkannte DDR-Beitragszeiten
  • Unterschiedliche Lohnstrukturen

Aktuelle Rentenhöhen im Vergleich

2023 erhielten Männer im Osten durchschnittlich 1.289€ – nur 20€ weniger als im Westen. Bei Frauen zeigt sich ein umgekehrtes Bild: Ost-Frauen bekamen 1.062€, West-Frauen lediglich 739€.

Gründe für diese Diskrepanz:

  • Höhere Frauenerwerbsquote in der DDR
  • Weniger Teilzeit im Osten
  • Bessere Anrechnung von Kindererziehungszeiten
Vergleich Osten Westen
Männer (2023) 1.289€ 1.309€
Frauen (2023) 1.062€ 739€

Ver.di warnt vor neuen Ungleichgewichten:

«Ost-Männer werden zur Risikogruppe. Ihre Arbeitsbiografien sind durch Transformationen geprägt.»

Frauen und Rente: Besondere Herausforderungen

Biografien mit Folgen: Warum weibliche Erwerbsverläufe oft zu geringeren Ansprüchen führen. Aktuelle Zahlen enthüllen ein drastisches Gefälle – 2023 erhielten Frauen durchschnittlich 908€, Männer dagegen 1.348€. Diese Lücke von 440€ monatlich resultiert aus strukturellen Benachteiligungen.

Auswirkungen von Teilzeit und Kindererziehung

Die Teilzeit-Falle wirkt langfristig: Wer 10 Jahre halbtags arbeitet, bekommt 20% weniger Altersleistungen. Paradoxerweise schmälert auch Kindererziehung die Ansprüche, obwohl sie systemrelevant ist. Ver.di-Gewerkschafterin Meike Kamp betont:

«Jede Stunde Care-Arbeit gehört voll angerechnet. Sozialversicherungspflicht ab dem 1. Euro wäre überfällig!»

Besonders prekär: 75% der Grundsicherungsbezieher sind weiblich. Die geplante Frühstart-Rente ab 2026 (10€/Kind/Monat) gilt vielen als Tropfen auf dem heißen Stein. Entscheidend wäre:

  • Wertschätzung von Erziehungszeiten in der Ausbildung
  • Abschaffung des Ehegattensplittings
  • Lohnausgleich für Karrierepausen

Durchschnittliche Rentenhöhe bei Frauen

Die durchschnittliche Leistung variiert extrem. Mütter mit drei Kindern erhalten oft 30% weniger als kinderlose Akademikerinnen. Die Tabelle zeigt markante Unterschiede:

Gruppe Monatsbetrag
Vollzeitbeschäftigte (45 Jahre) 1.574€
Teilzeitkräfte (20 Jahre 50%) 892€
Alleinerziehende mit 2 Kindern 756€

Die geplante Mütterrente (3 Jahre pro Kind ab 2028) wird diese Kluft kaum schließen. Experten fordern radikalere Lösungen – etwa eine Grundsicherung unabhängig von Beitragsjahren.

Altersarmut und staatliche Unterstützung

Versteckte Not: Fast eine Million Menschen erhalten keine Hilfe, die ihnen zusteht. Aktuelle Zahlen zeigen: 728.900 Bezieher von Grundsicherung stehen 1 Million Berechtigten gegenüber, die keinen Antrag stellen. Das Thema ist brisant – doch der Stand der Dinge offenbart systemische Lücken.

Grundsicherung im Alter

Die Grundsicherung soll ein Existenzminimum sichern – ab 1.016€ monatlich greift die Bedürftigkeitsprüfung. Doch nur 42% der Anspruchsberechtigten nutzen diese Leistung. Ver.di nennt Gründe:

  • Scham: 50% scheuen das Stigma staatlicher Hilfe
  • Bürokratie: Anträge sind komplex und zeitintensiv
  • Fehlinformationen: Viele kennen ihre Rechte nicht

«Die Hürden sind absurd hoch. Wer 17.000€ im Jahr hinzuverdient, verliert sofort alle Ansprüche – selbst bei Erwerbsminderung.»

Ver.di-Experte

Grundrente: Wer hat Anspruch?

Seit 2021 soll die Grundrente Geringverdiener entlasten. Doch der Durchschnittszuschlag von 86€ reicht kaum. Kritikpunkte:

Kriterium Hürde
Mindestbeitragsjahre 33 Jahre
Einkommensgrenze 1.250€ brutto

Laut Tagesschau sind 19,4% der über 65-Jährigen armutsgefährdet. Ver.di fordert radikale Änderungen:

«1.200€ Mindestrente – finanziert durch Steuern. Nur so durchbrechen wir den Teufelskreis.»

Praxis-Tipp: Anträge online über die Grundsicherung-Plattform stellen. Dokumente wie Rentenbescheide und Mietverträge vorbereiten.

Steuern und Abgaben auf die Rente

Netto vom Brutto: Warum Rentner oft weniger erhalten als erwartet. Die Abgabenlast im Alter überrascht viele – besonders bei steigenden Lebenshaltungskosten. Ein genauer Blick zeigt: Bis zu 42% des Bruttobetrags verschwinden durch Steuern und Sozialabgaben.

Rentenbesteuerung: Wie viel bleibt netto?

Seit 2005 gilt die nachgelagerte Besteuerung. Das bedeutet: Je später der Rentenbeginn, desto höher der steuerpflichtige Anteil. 2025 werden bereits 84% der Bezüge versteuert. Ein Rechenbeispiel:

  • 1.500€ Bruttorente
  • – 315€ Einkommensteuer (21%)
  • – 229€ Kranken– und Pflegeversicherung
  • = 956€ Netto

Ver.di warnt:

«Die kalte Progression frisst Erhöhungen. 2023 lag die reale Kaufkraft 11% unter 2005.»

Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung

Die KVdR (Krankenversicherung der Rentner) verlangt 14,6% plus Zusatzbeitrag (1,6% 2025). Dazu kommen 3,4% für die Pflegeversicherung. Paradox: Jüngere Beitragszahler profitieren von diesem Modell.

Position Belastung
Steuern 18-42%
KVdR 16,2%
Pflege 3,4%

Ab 2040 gilt: Volle Besteuerung aller Altersbezüge. Experten fordern bereits Nachbesserungen – besonders für Geringverdiener. Die Debatte um faire Steuern im Alter bleibt kontrovers.

Hinzuverdienst während des Rentenbezugs

Viele Rentner möchten oder müssen arbeiten – doch die Regeln sind komplex. Ab 2025 gelten neue Freigrenzen für den Hinzuverdienst. Wer sie kennt, kann bis zu 2.000€ steuerfrei dazuverdienen.

Regelungen für Rentner

Minijobs (520€/Monat) bleiben sozialversicherungsfrei. Kritisch wird es bei höheren Beträgen:

  • Ab 521€ greift die KVdR-Pflicht
  • 1.300€ Grenze für Grundsicherungsbezieher
  • 17,40€/Stunde nötig für existenzsichernden Lohn

Ver.di warnt vor Fallstricken:

«Die 8-Jahres-Befristung beim gleichen Arbeitgeber ist eine Falle für Ältere.»

Aktivrente: Anreize für Arbeit im Alter

Die Neuregelung ab 2025 ermöglicht flexiblere Übergänge:

Modell Vorteil
2.000€ steuerfrei Für alle ab 67
Befristung 8 Jahre möglich

Doch die Realität sieht anders aus: Nur 12% der Rentner nutzen diese Option. Gründe:

  • Zu niedrige Stundenlöhne
  • Komplexe Sozialabgaben
  • Gesundheitliche Einschränkungen

Ein Rechenbeispiel zeigt die Hürden:
1.000€ Brutto – 315€ Abgaben = 685€ Netto. Bei 80 Stunden Arbeit sind das 8,56€/Stunde.

Betriebliche Altersvorsorge: Eine wichtige Säule

Ein unterschätztes Potenzial: Betriebsrenten schließen die Versorgungslücke. Doch nur 56% der Beschäftigten nutzen diese Chance – dabei kann sie die gesetzliche Leistung verdoppeln. Aktuelle Zahlen zeigen: Hier liegt ein Schlüssel gegen Altersarmut.

Vorteile der betrieblichen Rente

Der größte Pluspunkt: Steuerersparnis. Durch Entgeltumwandlung sparen Arbeitnehmer bis zu 42% Abgaben. Weitere Vorteile:

  • Arbeitgeberzuschüsse (bis zu 15%)
  • Garantierte Auszahlung lebenslang
  • Flexible Übergang-Modelle in den Ruhestand

Doch es gibt ein Problem: Nur 22% der Frauen besitzen eine Betriebsrente. Ver.di-Analystin Lena Berg kommentiert:

«Die Gender Gap von 3:1 ist skandalös. Freiwilligkeit benachteiligt systematisch Teilzeitkräfte und Eltern.»

Ver.di

Neuerungen durch das Betriebsrentenstärkungsgesetz

Die Reform ab 2025 bringt entscheidende Änderungen:

Neuregelung Wirkung
Portabilität Wechsel des Jobs ohne Verlust
Förderung +300€/Jahr für Geringverdiener

Kritiker fordern mehr: Eine EU-weite Lösung ab 2026 könnte die betriebliche Altersvorsorge revolutionieren. Bis dahin gilt: Nutzen Sie die neuen Chancen – besonders bei Gehaltsverhandlungen.

Kindererziehung und Rente

Ein System mit Lücken: Warum Erziehungsarbeit im Alter nicht fair honoriert wird. Aktuelle Reformen zeigen erste Verbesserungen – doch die kindererziehung bleibt ein finanzielles Risiko, besonders für Mütter.

Mütterrente: Kleiner Schritt, große Wirkung?

Seit 2014 gibt es die Mütterrente – eine späte Anerkennung. Doch die Regelungen sind komplex:

  • Vor 1992 geborene Kinder: 2,5 Jahre Anrechnung
  • Ab 1992: 3 Jahre pro Kind
  • 1 Jahr bringt ~40€ monatlich

Ver.di kritisiert scharf:

«Das ist Augenwischerei. Eine echte Wertschätzung würde 53% Rentenniveau für Erziehungszeiten bedeuten.»

Interessant: Akademikerinnen profitieren stärker. Ihre beitragsfreien Zeiten wirken sich prozentual höher aus. Mehrfachmütter dagegen rutschen oft in die Grundsicherung.

Frühstart-Rente: Innovation oder Placebo?

Ab 2026 kommt die neue Frühstart-Rente mit 10€ pro Kind und Monat. Doch Experten sind skeptisch:

Aspekt Bewertung
Höhe Zu niedrig für echte Entlastung
Zielgruppe Nur für Geburten ab 2026

Die Kindererziehungszeiten werden zwar länger angerechnet – doch die eigentliche Benachteiligung bleibt: Wer Kinder erzieht, hat später weniger Ansprüche aus eigener Erwerbstätigkeit.

Praxis-Tipp: Überprüfen Sie Ihre Renteninformationen! Viele kindererziehung-Zeiten werden nicht automatisch erfasst. Nachforderungen sind bis zu 4 Jahre rückwirkend möglich.

Rehabilitation vor Rente: Gesundheitsvorsorge

Gesundheit statt Frührente – warum Prävention oft übersehen wird. Die Rentenversicherung bietet rehabilitation-Maßnahmen, doch nur 50% der versicherten nutzen sie vor Erwerbsminderung. 2023 stellten 361.963 Menschen EM-Anträge – viele zu spät.

Leistungen der Rentenversicherung

Medizinische Reha deckt Therapien und Umschulungen ab. Kritikpunkt: Wartezeiten von 6 Monaten sind keine Seltenheit. Ver.di warnt: «Das System belohnt Warten, nicht Handeln.»

Reha vor Erwerbsminderungsrente

Die voraussetzungen sind streng: Nur wer rechtzeitig handelt, vermeidet Abschläge. Ein Reha-Platz kann 10,8% höhere Leistungen sichern. Doch die Realität zeigt Lücken – besonders für Geringverdiener.

Q: Wie funktioniert die gesetzliche Rentenversicherung?

A: Die gesetzliche Rentenversicherung basiert auf dem Umlageverfahren. Aktuelle Beitragszahler finanzieren die Renten der heutigen Rentner. Jeder Arbeitnehmer zahlt einen festgelegten Prozentsatz seines Bruttoeinkommens ein.

Q: Warum unterscheiden sich die Rentenhöhen so stark?

A: Die Höhe hängt von Faktoren wie Entgeltpunkten, Beitragsjahren und dem aktuellen Rentenwert ab. Wer lange eingezahlt und hohe Beiträge geleistet hat, erhält mehr. Teilzeitarbeit oder Erwerbspausen senken die Ansprüche.

Q: Wann kann man ohne Abschläge in Rente gehen?

A: Die Regelaltersgrenze liegt derzeit bei 67 Jahren. Wer früher geht, muss mit Kürzungen rechnen – außer bei besonderen Voraussetzungen wie 45 Beitragsjahren oder Erwerbsminderung.

Q: Wie wirkt sich Kindererziehung auf die Rente aus?

A: Für Kindererziehungszeiten werden Entgeltpunkte angerechnet (Mütterrente). Ab 2026 soll die Frühstart-Rente zusätzliche Anreize bieten. Dennoch haben Frauen oft niedrigere Ansprüche durch Teilzeit oder Berufspausen.

Q: Was ändert sich für Rentner in Ost- und Westdeutschland?

A: Historisch bedingt gab es Unterschiede. Seit 2024 gelten gleiche Berechnungsmethoden, doch bestehende Differenzen bei den Zahlungen bleiben teilweise erhalten.

Q: Muss man Steuern auf die Rente zahlen?

A: Ja, seit 2005 unterliegt die Altersvorsorge der schrittweisen Besteuerung. Der steuerpflichtige Anteil steigt jährlich. Zusätzlich fallen Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung an.

Q: Welche staatliche Hilfe gibt es bei Altersarmut?

A: Betroffene können Grundsicherung beantragen. Seit 2021 unterstützt die Grundrente Geringverdiener mit mindestens 33 Beitragsjahren – allerdings unter strengen Einkommensgrenzen.

Q: Lohnt sich Hinzuverdienst im Alter?

A: Bis zur Hinzuverdienstgrenze bleibt die volle Leistung erhalten. Die Aktivrente bietet seit 2017 Anreize: Wer länger arbeitet, profitiert von höheren Auszahlungen.
Ariane Nagel

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