Bei Bauarbeiten in Cham kam es zu einem spektakulären Fund: Eine 250-Kilogramm-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg wurde entdeckt. Der Langzeitzünder machte das Relikt besonders gefährlich. Landrat Franz Löffler (CSU) rief umgehend den Katastrophenfall aus.
Experten arbeiteten bis in die frühen Morgenstunden, um die Bombe zu entschärfen. Erst gegen 5:30 Uhr konnten Anwohner zurückkehren. Das Landratsamt Cham koordinierte die Evakuierung und Sicherheitsmaßnahmen.
Der Vorfall zeigt, wie präsent die Hinterlassenschaften des Krieges noch heute sind. Mit der Aufnahme des Schulbetriebs am Morgen signalisierte die Behörde schließlich Entwarnung.
Bombenfund in Bayern: Entdeckung und erste Maßnahmen
Der Baggerfahrer stoppte abrupt – sein Gerät hatte einen metallischen Gegenstand freigelegt, der sofort Alarm auslöste. Bei den Bauarbeiten an der Ecke Joseph-Heilingbrunner-Straße/Sonnenstraße kam am 9. Juli 2025 eine historische Gefahr ans Licht.
Der Fundort wurde minutenschnell abgesichert. Ein 700-Meter-Sperrradius um die Stelle markierte die Gefahrenzone. «Die Reaktion aller Beteiligten war mustergültig», bestätigte später ein Sprecher des Landratsamts.
Bauarbeiter stoßen auf Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg
Experten identifizierten das Objekt als englische 250-Kilogramm-Fliegerbombe mit intaktem Langzeitzünder. Solche Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg bergen selbst nach Jahrzehnten explosives Potenzial. Die Baucrew hatte das Geschoss nur knapp unter der Oberfläche gefunden.
Sofortige Absperrung und Alarmierung der Behörden
Um 19:45 Uhr heulten die Sirenen. Freiwillige Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis rückten an. Das THW richtete am Landratsamt einen Sammelplatz ein. Parallel traf die Entscheidung: Der Bahnverkehr zwischen Cham und Schwandorf wurde komplett eingestellt, Ersatzbusse übernahmen ab Schwandorf.
Fotos der Sicherungsmaßnahmen zeigen, wie präzise die Absperrung umgesetzt wurde. Selbst die RE47-Strecke lag bis zum Morgen still – ein Zeichen der ernsten Lage.
Großevakuierung: Betroffene Bereiche und Einrichtungen
Die Entdeckung der Fliegerbombe löste eine der größten Evakuierungen der Region aus. Insgesamt mussten 2.500 Menschen ihre Häuser verlassen – darunter besonders vulnerable Gruppen wie Patienten und Pflegebedürftige.
Krankenhaus und Pflegeheim müssen geräumt werden
Das Krankenhaus St. Michael leerte binnen zwei Stunden 200 Betten. Spezialisierte Rettungsteams verlegten Intensivpatienten in umliegende Kliniken. «Die Zusammenarbeit mit den Nachbarkrankenhäusern war vorbildlich», betonte ein Sprecher des Landratsamts.
Im benachbarten Pflegeheim wurden 60 Bewohner mit Bussen transportiert. Für Mobilitätseingeschränkte standen Tragen und Notfallfahrzeuge bereit.
Bahnhof Cham gesperrt – Bahnverkehr eingestellt
Der Bahnhof lag ab 20:00 Uhr still. Die RE47-Strecke wurde bis zum Morgen unterbrochen. Ersatzverkehr mit Bussen sorgte für minimalen Reisekomfort.
Parallel sperrten Einsatzkräfte den Bereich um den Bahnhof. «Eine logistische Herausforderung», so ein THW-Helfer.
Stadthalle wird zur Notunterkunft für Hunderte
Die Stadthalle nahm über 500 Evakuierte auf. Freiwillige verteilten Decken und Verpflegung.
«Wir hatten Glück – die Halle war gerade nicht belegt»,
erklärte ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung.
Einrichtung | Evakuierte | Besondere Maßnahmen |
---|---|---|
Krankenhaus St. Michael | 200 Patienten | Verlegung in 3 Kliniken |
Pflegeheim Cham | 60 Bewohner | Spezialtransporte |
Stadthalle | 500 Personen | Notbetten, Verpflegung |
Ein Bürgertelefon (09971/78-002) beantwortete über 300 Anrufe. Die Behörden lobten die Geduld der Betroffenen – trotz der nächtlichen Störung.
Entschärfung der Fliegerbombe: Herausforderungen und Erfolg
Die Nacht vom 9. Juli 2025 wurde für Cham zur Bewährungsprobe. Über 600 Rettungskräfte kämpften gegen die tickende Zeit – eine 250-Kilogramm-Fliegerbombe mit intaktem Langzeitzünder erforderte höchste Präzision.
Technische Schwierigkeiten verlängern die Arbeiten
Die Entschärfung folgte einem zweistufigen Verfahren: Zuerst wurde der Zünder kontrolliert gesprengt, dann die Bombe entschärft. «Die Korrosion machte jede Bewegung zum Risiko», erklärte ein Sprecher des THW.
Langzeitzünder aus dem Zweiten Weltkrieg reagieren unberechenbar. Die technischen Schwierigkeiten führten zu einer Verzögerung von drei Stunden.
Einsatz von über 600 Rettungskräften
Ein Großaufgebot sicherte den Ort: 300 Polizei-Beamte, 200 Feuerwehr-Leute und 100 THW-Helfer. Die Koordination erfolgte über eine mobile Leitstelle.
- Polizei: Absperrung und Verkehrslenkung
- Feuerwehr: Brandschutz und Evakuierungshilfe
- THW: Technische Logistik und Sprengstoffexperten
Rückkehr der Bewohner am frühen Morgen
Gegen 5:30 Uhr gab Landrat Löffler Entwarnung.
«Dank der Professionalität aller Beteiligten blieb es bei einem Schrecken.»
Die Evakuierten kehrten in ihre Häuser zurück – müde, aber erleichtert. Die Entschärfung war einer der längsten Einsätze der Region.
Organisation | Anzahl Einsatzkräfte | Aufgaben |
---|---|---|
Polizei | 300 | Sicherheit & Verkehr |
Feuerwehr | 200 | Notfallmanagement |
THW | 100 | Technische Entschärfung |
Fazit: Zusammenfassung und Dank an die Einsatzkräfte
Historische Kriegsrelikte bleiben eine reale Bedrohung, wie der Vorfall beweist. Trotz des 10-stündigen Einsatzes gab es keine Verletzten – ein Erfolg der koordinierten Arbeit von über 600 Einsatzkräften.
Der Fund markiert den 50. Blindgänger im Landkreis Cham seit 2000. «Solche Funde erinnern an die langen Schatten des Zweiten Weltkriegs«, betonte das Landratsamt.
Eine Pressekonferenz soll die Details aufarbeiten. Bürger werden gebeten, weitere Funde sofort zu melden. Aktuelle Updates gibt es im begleitenden Liveblog.