Es war eine Nacht, die alles veränderte. Am Guadalupe River brach das Unheil herein – eine Wand aus Wasser überrollte das friedliche Sommercamp. Die Kinder schliefen, ahnungslos, was sie erwarten würde.
Innerhalb weniger Minuten verwandelte sich das idyllische Lager in ein Chaos. „Es war wirklich beängstigend“, erinnert sich die 13-jährige Elinor Lester. Die Mädchen im „Camp Mystic“ hatten keine Chance. Die Flut riss alles mit – Zelte, Bäume, Träume.
Die Bilanz ist erschütternd: 43 Tote, darunter 15 Kinder. 27 von ihnen werden noch immer vermisst. Die Natur zeigte ihre unberechenbare Kraft – und niemand war darauf vorbereitet.
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Die Texas Todesflut: Ausmaß der Katastrophe
Ein Fluss wurde zur tödlichen Falle. Der Guadalupe River, sonst ein Ort der Erholung, verwandelte sich in eine reißende Sturzflut. Innerhalb von 45 Minuten stieg der Pegel um acht Meter – eine unvorhersehbare Naturgewalt.
43 Tote und zahlreiche Vermisste
Die Bilanz ist erschütternd: Mindestens 43 Tote, darunter 15 Kinder. 27 Personen gelten noch als vermissten. „Die Leichen wurden in weggespülten Autos gefunden“, berichten die Behörden. Die Suche läuft auf Hochtouren.
Sommercamp für Mädchen besonders betroffen
Das Sommercamp „Mystic“ beherbergte 750 Mädchen. Viele schliefen, als die Flut kam. „Eine pechschwarze Wand des Todes“, beschreibt Augenzeuge Matthew Stone das Chaos. Das seit 1926 bestehende Camp ist nun ein Symbol der Tragödie.
Guadalupe River steigt binnen Minuten um acht Meter
Laut Vizegouverneur Dan Patrick fielen 150 Liter Regen pro m² – doppelt so viel wie vorhergesagt. Sheriff Larry L. Leitha: „Einige könnten sich auf Bäume gerettet haben.“ Doch für viele kam jede Hilfe zu spät. Aktuelle Entwicklungen zeigen, wie unberechenbar die Lage bleibt.
Rettungsaktionen und Herausforderungen
Überlebende berichten von apokalyptischen Szenen. Innerhalb von Stunden mobilisierten Rettungskräfte alles – Hubschrauber, Boote und Spezialausrüstung. Doch das Wasser machte viele Wege unpassierbar.
Hubschrauber und Boote im Einsatz
500 Helfer und 14 Hubschrauber kämpften gegen die Fluten. „Die Strömung riss alles mit“, sagt Krisenmanager Nim Kidd. Seilsysteme sicherten die Rettung in reißendem Wasser.
Die Nationalgarde setzte Schlauchboote ein. Doch Uferbereiche blieben oft unzugänglich. „Manche Autos wurden kilometerweit weggespült“, so ein Augenzeuge.
Hoffnung schwindet für vermisste Kinder
Die Suche nach den erwachsenen Kindern gestaltet sich zunehmend. „Wir hören erst auf, wenn alle gefunden sind“, betont Kidd. Bisher wurden 27 Vermisste registriert.
Bewohner retten sich auf Bäume
Überlebende wie Erin Burgess kletterten auf Bäume. „Ich hatte nur 20 Minuten, bevor das Wasser mich erreichte“, erzählt sie. Andere warteten Stunden auf Hilfe.
- Hubschrauber bargen Mädchen aus überfluteten Zelten.
- Die Küstenwache setzte Tauchteams ein.
- Mobiltelefone versagten – keine Warnungen möglich.
Hintergründe und Warnungen
Ein Geständnis der Behörden löste Entsetzen aus. „Die tatsächliche Regenmenge wurde nicht angekündigt“, räumte der Notfallmanager ein. Innerhalb weniger Stunden verwandelte sich das Gebiet in ein Katastrophenszenario.
Behörden wurden von Regenfällen überrascht
150 Liter Regen pro m² – doppelt so viel wie vorhergesagt! Die Behörden standen vor einem Kommunikations-Desaster. „Es gab keine Koordination zwischen Wetterdienst und Einsatzkräften“, bestätigt eine interne Untersuchung.
„Wir waren schlichtweg überfordert.“
Klimawandel als möglicher Faktor
Klimaexperte Mitch Miller sieht klare Zusammenhänge: „Solche Sturzfluten sind eine zunehmende Folge des Klimawandels.“ Eine Studie zeigt: Seit 2000 gab es im Gebiet bereits 12 ähnliche Ereignisse.
Jahr | Regenmenge (l/m²) | Tote |
---|---|---|
2023 | 150 | 43 |
2018 | 90 | 10 |
2015 | 110 | 7 |
Weitere Flutwelle droht
Der Nationale Wetterdienst (NWS) warnt: „Eine neue Flutwelle könnte die Rettungsarbeiten behindern.“ Bereits im Juni starben in San Antonio 10 Menschen bei ähnlichen Sturzfluten.
- Behörden nutzen jetzt Twitter für Echtzeit-Warnungen.
- Heimatschutzministerin Kristi Noem: „Wir lernen aus den Fehlern.“
- Bewohner fordern bessere Warnsysteme.
Fazit
Die Tragödie am Guadalupe River hinterlässt tiefe Wunden. 43 Menschen starben, darunter 15 Kinder – eine Generation, die keine Zukunft mehr hat. Die Überschwemmungen offenbarten ein fatales Versagen: zwischen Tradition und Klimakrise.
Politiker wie Trump nannten es eine „schreckliche Sache“. Doch Hilfszusagen allein reichen nicht. Medien zeigen das Dilemma: Während BILD die Bilder des Grauens druckt, diskutiert die taz über Klimaschutz.
Wer trägt die Schuld? Die Behörden mit ihren verpassten Warnungen? Oder eine Gesellschaft, die Risiken ignoriert? Die Frage bleibt: „Wie viele Opfer braucht es noch?“ Die Zukunft wird zeigen, ob die Lehren gezogen werden.