In der langen Geschichte der James Bond-Filme nimmt Timothy Dalton eine besondere Stellung ein. Der britische Schauspieler verkörperte den berühmten MI6-Agenten in nur zwei Filmen: «Der Hauch des Todes» (1987) und «Lizenz zum Töten» (1989). Trotz seiner kurzen Amtszeit hinterließ er einen bleibenden Eindruck.
Geboren 1946 in Colwyn Bay, Wales, brachte Dalton eine düstere und realistisch angehauchte Interpretation der Rolle mit. Seine Version von 007 war weniger humorvoll, dafür aber intensiver als die seiner Vorgänger. Diese Herangehensweise polarisierte damals das Publikum.
Heute erleben seine Bond-Filme ein Comeback. Aktuell sind sie regelmäßig im TV-Sender VOX zu sehen. Die Debatte um den «besten Bond-Darsteller» wird dadurch neu entfacht. Daltons Interpretation gewinnt mit den Jahren immer mehr Anhänger.
Timothy Dalton: Der vierte James Bond
Zwischen Ablehnung und Comeback: Daltons Bond-Karriere war alles andere als gewöhnlich. Seine Interpretation des MI6-Agenten gilt heute als wegweisend – doch der Weg dorthin war voller Überraschungen.
Von Colwyn Bay nach Hollywood: Daltons Weg zu 007
Bereits Ende der 1960er wurde der damals 22-jährige Dalton für die Rolle angefragt. Er lehnte ab – mit der Begründung, er sei zu jung. Erst 1986, nach Pierce Brosnans Absage, bekam er die Chance. Mit 41 Jahren entsprach er nun Flemings Vorstellung eines reifen Agenten.
Sein Stil orientierte sich stark an den Romanen von Ian Fleming. Im Gegensatz zu Roger Moores ironischem Charme setzte Dalton auf düstere Authentizität. Diese Entscheidung prägte seine beiden Filme nachhaltig.
Warum Dalton fast schon früher Bond geworden wäre
Die Parallelen zu Sean Connery sind auffällig: Beide kehrten zu einer ernsthafteren Figurinterpretation zurück. Doch während Connery in den 60ern agierte, stand Dalton in den 80ern vor neuen Herausforderungen. Der Kalte Krieg beeinflusste die Drehbücher.
Darsteller | Epoche | Stil |
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Sean Connery | 1962–1971 | Ursprünglich, rau |
Roger Moore | 1973–1985 | Humorvoll, elegant |
Timothy Dalton | 1987–1989 | Düster, literarisch |
Daniel Craig | 2006–2021 | Physisch, realistisch |
Juristische Probleme verhinderten einen dritten Film. Doch gerade diese Kürze macht seine Ära heute so faszinierend. Mehr über Daltons Werdegang findet sich in seiner Biografie.
„Der Hauch des Todes“ und „Lizenz zum Töten“: Daltons Bond-Ära
Die 1980er brachten einen radikal anderen James Bond hervor. Mit „Der Hauch des Todes“ (1987) und „Lizenz zum Töten“ (1989) setzte Dalton auf düsteren Realismus – und löste damit Debatten unter Fans aus.
„Der Hauch des Todes“: Ein neuer, ernsterer Bond
Der Film spielte weltweit 156 Mio. $ ein. Technisch setzte er Maßstäbe: Erstmals kamen Panavision-Kameras zum Einsatz. Daltons Rolle als kühl kalkulierender Agent orientierte sich eng an Ian Flemings Romanvorlage.
Kritiker warfen dem Film anfangs „Rambond“-Action vor. Heute gilt er als wegweisend für die Entwicklung der Reihe.
„Lizenz zum Töten“: Kontroversen und gemischte Reaktionen
Die FSK stufte den Film wegen brutaler Gewaltszenen ab 16 ein. Kinobesucher wichen 1989 auf Batman oder Indiana Jones aus. Dennoch überzeugte der Bösewicht Robert Davi als einer der besten Bond-Antagonisten.
Film | Einspielergebnis | Technische Innovation |
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Der Hauch des Todes | 156 Mio. $ | Panavision-Kameras |
Lizenz zum Töten | 156 Mio. $ | Dolby-Surround-Sound |
Warum es keinen dritten Dalton-Bond gab
Rechtsstreitigkeiten bei MGM blockierten „Bond 17“. Nach vier Jahren Wartezeit kündigte der Schauspieler 1994. Geplante Plots für einen dritten Film bleiben bis heute Mythos.
Karriere nach Bond: Vom Rhett Butler zur „Doom Patrol“
Fernab von Martini und Walther PPK gestaltete sich Daltons Weg überraschend. Nach 1989 folgten Projekte, die seine Vielseitigkeit unter Beweis stellten – vom TV-Epos bis zur Kultkomödie.
„Scarlett“ und die Rückkehr ins Rampenlicht
1994 übernahm er in der „Vom Winde verweht“-Fortsetzung „Scarlett“ die Rhett Butler-Rolle. Die Miniserie erreichte 350 Mio. Zuschauer weltweit.
«Die Parallelen zu Bond sind verblüffend: Beide Figuren verkörpern charismatische Antihelden.»
Dennoch blieb ein großer Kinoerfolg aus. Erst der Wechsel zur Serienbranche ab 2010 brachte die Wende.
Serienerfolge: Von „Penny Dreadful“ bis „1923“
In „Doom Patrol“ (2019-2023) begeisterte er als Chief über drei Staffeln. Die DC-Produktion wurde zum Streaming-Hit. Fans feierten seine düstere Interpretation.
2023 folgte die Rolle in Taylor Sheridans „1923“ an der Seite von Harrison Ford. Die Karriere-Revitalisierung gelang durch gezielte Projektauswahl.
Daltons ungewöhnliche Filmauswahl und ihre Folgen
Edgar Wrights „Hot Fuzz“ (2007) zeigte sein komödiantisches Talent. Der Kultfilm entwickelte sich zum Überraschungserfolg. Kritisch aufgenommen wurde dagegen „The Tourist“ (2010) mit 67% auf Rotten Tomatoes.
Projekt | Jahr | Bemerkung |
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Scarlett | 1994 | Rhett Butler-Nachfolge |
Hot Fuzz | 2007 | Kultkomödie |
Doom Patrol | 2019-2023 | 3 Staffeln als Chief |
1923 | 2023 | Western-Drama mit Harrison Ford |
Privat machte seine Beziehung zu Vanessa Redgrave (1971-1986) Schlagzeilen. Heute lebt der Schauspieler zurückgezogen und wählt Rollen mit Bedacht.
Fazit: Timothy Daltons bleibendes Vermächtnis als 007
Mit nur zwei Filmen schrieb der Schauspieler Bond-Geschichte. Seine düstere Interpretation der Rolle war ein Vorläufer des modernen Realismus, den später Daniel Craig perfektionierte. Heute erkennen Fans, wie sehr sein Einfluss die James Bond-Reihe prägte.
Aktuell erlebt seine Ära ein Revival – von Remaster-Forderungen bis zu Hommagen in Serien wie 1923. Die Debatte um den „besten 007“ bleibt lebendig, doch Daltons Platz als wegweisender Darsteller ist gesichert.
Sein James Bond bewies: Weniger Action, mehr Tiefe kann ikonisch werden. Ein Vermächtnis, das Generationen von Action-Stars inspiriert.